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Wegen der besseren Übersichtlichkeit habe ich diese Rubrik ab 09/12 ausgelagert. Ihr findet sie hier:
Meine Sicht der Dinge
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Dunkelflaute
Von Daniel Wetzel Wirtschaftsredakteur 09.11.2024
Das Nebelwetter der letzten Tage hat die Ökostrom-Produktion praktisch zum Erliegen gebracht. Als Ersatz für Wind und Sonne wurden nicht nur besonders klimaschädliche Kraftwerke hochgefahren. Auch
die Preise explodierten. Und all das scheint nur ein Vorgeschmack auf den Winter zu sein.
Die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ließ am Freitagmittag jegliche Dramatik vermissen: „Im Einflussbereich einer kräftigen, vom Balkan über Polen bis nach Skandinavien reichenden Hochdruckzone herrscht ruhiges und zu Nebel bzw. Hochnebel neigendes Herbstwetter.“
Für Stromhändler und Elektrizitätsversorger war es eher ein Nebel des Grauens, der sich da über Zentraleuropa ausgebreitet hatte. In der ersten sogenannten Dunkelflaute dieses Jahres war die deutsche Ökostromproduktion bereits zur Wochenmitte auf Werte nahe null zurückgefallen, weil kein Wind wehte und die Sonne nicht schien. Die Grünstrom-Knappheit sorgte für extreme Preis-Spitzen am Spotmarkt der Energiebörse EEX.
Die derzeit vor allem von Grünen-Politikern organisierte Energiewende hat zum Ziel, Windkraft und Photovoltaik (PV) praktisch zur einzigen Säule der deutschen Stromversorgung zu machen – neben dem Stromimport. Doch am vergangenen Mittwoch gegen 17 Uhr knickte diese Säule ein. Die 30.243 deutschen Windräder und rund 3,7 Millionen Solaranlagen stellten ihre Produktion ein.
Solarkraft lieferte am Mittwoch um 17 Uhr nur noch eine einzige Megawattstunde. Die 1602 Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee – jede einzelne so groß wie der Eiffelturm – standen komplett still. Stromproduktion Null. Die Windräder an Land produzierten zu dieser Stunde nur 114 Megawattstunden bei einem deutschen Stromverbrauch von 63.000 Megawattstunden.
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion beschrieb die Lage bereits am Donnerstag im Webportal „LinkedIn“: „Die minimale Einspeisung aus Wind und PV lag in Summe bei gerade einmal ca. 100 Megawatt (im Zeitraum 17 bis 21 Uhr).“
Das heißt: Die mit dreistelligen Milliarden-Subventionen in Deutschland errichteten Kapazitäten von 87.000 Megawatt Fotovoltaik und rund 72.000 Megawatt Windkraft lagen stundenlang praktisch komplett brach. Eine Gefahr für die Stromversorgung habe nicht bestanden, hieß es. „Keine Sonne, kein Wind – gestern und heute herrschte eine Dunkelflaute in Deutschland“, erklärte Amprion am Donnerstag: „Doch unsere Systemführung hatte alles im Griff.“
Die Lage hielt den ganzen Mittwoch und Donnerstag über an und besserte sich auch am Freitag nur marginal. Weil die Kapazität aller deutschen Batterie- und Pumpspeicher nach einigen Stunden erschöpft ist, mussten umso mehr fossile Kraftwerke einspringen, um den Strombedarf zu decken.
Die verbliebenen deutschen Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke produzierten zu jedem Zeitpunkt in den vergangenen drei Tagen knapp 20.000 Megawattstunden, unterstützt von bis zu 15.000 Megawattstunden aus Gaskraftwerken. Selbst 700 Megawatt Öl-Kraftwerke aus der Reserve trugen trotz ihres klimaschädlichen Brennstoffs wieder zur Stromversorgung bei.
Wie aus der Website smard.de der Bundesnetzagentur hervorgeht, wurde zudem ein Großteil des deutschen Strombedarfs in den vergangenen Tagen durch Importe gedeckt. Am Donnerstag lag der Strombedarf Deutschlands zum Beispiel zur Mittagszeit bei knapp 64.000 Megawattstunden, produziert wurden im Inland jedoch nur rund 47.000 Megawattstunden. Die Differenz wurde durch Importe gedeckt.
Die Bundesnetzagentur weist bezüglich der Importe regelmäßig darauf hin, dass die Menge der eingeführten Megawattstunden kein Indiz für Stromknappheit in Deutschland sei, sondern lediglich die Funktionstüchtigkeit des europäischen Binnenmarktes für Elektrizität zeige: Importiert werde nicht, weil Strom im Inland physisch knapp sei, sondern weil er in bestimmten Stunden billiger im Ausland eingekauft werden könne.
Energieversorger, zum Beispiel Stadtwerke, sind seit Mittwoch jedoch gezwungen, den Ausfall der Ökostrom-Erzeugung durch kurzfristiges Nachkaufen an der Strombörse EEX zu kompensieren. Bei der sogenannten Day Ahead Auktion, bei der Strommengen zur Lieferung am Folgetag versteigert werden, kam es seit Mittwoch immer wieder zu außergewöhnlich hohen Preisspitzen.
So wurden bereits am Dienstag mehr als 500 Euro pro Megawattstunde gezahlt. Der langfristige Durchschnittspreis an der Strombörse liegt sonst bei 40 Euro. Als der Wetterbericht am Mittwoch vorlag, schossen die Gebote an der Strombörse sogar auf 820 Euro pro Megawattstunde hoch – eine kurzfristige Verzwanzigfachung des normalen Niveaus. Auch am Freitag lag der Großhandelspreis am kurzfristigen Spotmarkt noch bei über 100 Euro, also bei mehr als dem Doppelten des langfristigen Normalpreises.
Die Spitzenpreise der abgelaufenen Woche sind womöglich nur ein Vorbote dessen, was im bevorstehenden Winter noch zu erwarten ist. Die Fachagentur „Montel“ zitiert Energiemarkt-Experten, die bei weiteren Windflauten Preisspitzen von 1000 Euro pro Megawattstunde erwarten. Denn in Zeiten von geringer Windstrom-Produktion müssen zunehmend teurere Gaskraftwerke einspringen, die dann das Marktpreisniveau definieren.
Von „Montel“ befragte Händler verwiesen zur Begründung auch auf den deutschen Atom- und Kohleausstieg, der die grundlastfähige Kraftwerkskapazität verringert habe, die unabhängig vom Wetter produzieren kann.
Preistreibend dürfte auch der bevorstehende Einbruch der Herbst- und Winterkälte in Europa sein. Dann nämlich wird der Eigenverbrauch vor allem Frankreichs stark zunehmen, da in dem Land sehr viele Heizungen mit Elektrizität betrieben werden. Die anspringende Stromnachfrage Frankreichs dürfte die relative Knappheit an der Europäischen Strombörse weiter vergrößern und damit die Preise treiben.
Marktbeobachter Tobias Federico, Geschäftsführer des Beratungshauses Montel Analytics, geht davon aus, dass die Preisschwankungen am Strommarkt mit dem Ausbau von Wind- und Solarenergie weiter zunehmen werden. Sommerliche Phasen mit niedrigen Strompreisen würden sich mit winterlichen Phasen hoher Strompreise abwechseln, die Ausschläge dabei extremer werden, sagte Federico beim Jahrestreffen des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) in Berlin.
Extreme Preisausschläge haben direkte Folgen für Stromkunden mit sogenannten dynamischen Tarifen. In Verbraucherforen wurde diesen Kunden empfohlen, in den Stunden extremer Preisausschläge nach oben „den Stecker zu ziehen“. Im Sommer profitieren die Nutzer dynamischer Stromtarife meist von niedrigen Marktpreisen, die sich wegen des Solarstrom-Überangebots einstellen. Dynamische Stromtarife sind in Deutschland bislang nur wenig verbreitet.
Bereits in diesem Sommer lag die Grünstrom-Produktion in vielen Stunden über der Nachfrage. Der Börsenpreis fiel dabei oft auf null Euro. Zum Teil mussten die gesetzlich dazu verpflichteten Netzbetreiber sogar Aufpreise zahlen, um noch Abnehmer für den überschüssigen Solarstrom zu finden.
Weil die Netzbetreiber entsprechend wenig Geld mit dem Verkauf des Grünstroms erlösten, musste der Bundesfinanzminister in diesem Jahr den Subventionsanspruch der Solar- und Windstrom-Produzenten mehrfach mit Steuergeld erfüllen. Während die Haushaltsplanung des Bundes anfangs von einem Bedarf von rund zehn Milliarden Euro ausging, ist inzwischen klar, dass der Steuerzahler in diesem Jahr mehr als 20 Milliarden Euro als EEG-Subvention an die Anlagenbetreiber überweisen muss.
Nach den Zielen der Bundesregierung, die im Erneuerbare-Energie-Gesetz niedergelegt sind, sollen die Solarstrom-Kapazitäten in Deutschland von aktuell 87 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf 215 Gigawatt mehr als verdoppelt und bis 2040 auf 400 Gigawatt vervielfacht werden.
Erdgas gegen den Klimawandel
Von Lomborg, Bjørn
Warum die deutsche Energiewende teuer und wirkungslos ist - und wie es die USA besser machen Von Bjørn Lomborg
Deutschland ist stolz auf seine Vorreiterrolle beim Klimaschutz. Durch große Anstrengungen zur Senkung des Energieverbrauchs und vor allem durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energien (Wind, Solar und Biomasse) wurden die deutschen CO2-Emissionen seit 1990 um rund 17 Prozent abgebaut. Die erneuerbaren Energien haben inzwischen einen Anteil von rund 12 Prozent am Endenergieverbrauch.
Doch der Preis für diese Energiewende ist gigantisch - während die Auswirkungen auf die globale Erwärmung kaum messbar sind. Insgesamt betrugen die Subventionen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im vorigen Jahr sagenhafte 17 Milliarden Euro; das entspricht 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Bundesbürger haben somit 20 Milliarden Euro für Energie ausgegeben, die nur einen Marktwert von 3 Milliarden Euro hatte. Allein die bestehenden Solaranlagen werden in den nächsten 20 Jahren mit 100 Milliarden Euro subventioniert, obwohl diese derzeit nur 0,5 Prozent des Energiebedarfs decken.
All diese Maßnahmen haben den Strompreis in die Höhe schießen lassen. In Deutschland fließt ein Viertel der Energiekosten in den Ausbau erneuerbarer Energien. Allein im vorigen Jahr kam es zu einem Anstieg der Stromkosten um zehn Prozent.
Trotz dieser Milliardensummen wird Deutschlands Beitrag zum Klimaschutz unfassbar gering bleiben. Nach Schätzungen der Bundesregierung wird die 100-Milliarden-Investition für Solaranlagen den CO2-Ausstoß innerhalb der nächsten 20 Jahre um 12,8 Millionen Tonnen pro Jahr senken. Setzt man diese CO2-Verringerung in die aktuellen Klimamodelle ein, ergibt sich ein Temperaturrückgang um weniger als 0,0001 Grad Celsius bis zum Jahr 2100.
Anders ausgedrückt: Bis zum Ende des Jahrhunderts werden die mit 100 Milliarden Euro subventionierten deutschen Solaranlagen den weltweiten Temperaturanstieg gerade mal um 37 Stunden hinauszögern. Wahrlich ein beachtlicher Erfolg.
Insgesamt werden alle deutschen Anstrengungen zum Ausbau erneuerbarer Energien zu einer Reduzierung der Emissionen um jährlich 129 Millionen Tonnen CO2 führen. Das bislang Erreichte wird den Klimamodellen zufolge somit zu einer Temperaturabsenkung von weniger als 0,001 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts führen; das heißt, der globale Temperaturanstieg verzögert sich bis zum Jahr 2100 rein rechnerisch um knapp 16 Tage.
In Wahrheit ist der Erfolg sogar noch viel geringer. Deutschland gehört zum Europäischen Emissionshandelssystem, durch das die gesamten Emissionen aus der Stromerzeugung in Europa gedeckelt werden. Wenn Deutschland also neue Solaranlagen errichtet und damit den CO2-Ausstoß reduziert, kann etwa ein anderes EU-Land wie Polen wiederum mehr Kohle für weniger Geld verfeuern. Der Gesamtausstoß an Treibhausgasen innerhalb der EU ändert sich dadurch so gut wie nicht. Schätzungsweise zwei Drittel des Emissionsabbaus in Deutschland haben keinerlei Auswirkung auf den globalen CO2-Ausstoß. Alle Anstrengungen Deutschlands beim Ausbau erneuerbarer Energien werden den Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts daher sogar nur um fünf Tage hinauszögern.
Diesen verschwindend kleinen Erfolg lassen sich die Deutschen jedoch eine Menge Geld kosten. Wie eine Analyse der Australischen Produktivitätskommission ergab, kostet die Vermeidung einer Tonne CO2 44 Euro durch den Bau konventioneller Windkraftanlagen, 122 Euro bei der Offshore-Windenergie, 136 Euro bei der Biomasse und sogar 622 Euro durch Errichtung von Solaranlagen.
Im Schnitt bezahlen die Deutschen 132 Euro, um durch Ausbau der erneuerbaren Energien eine Tonne CO2 einzusparen. Verglichen damit sind Schäden, die eine Tonne CO2 anrichtet, weitaus geringer.
In seriösen Kostenschätzungen werden die Schäden, die eine Tonne CO2 beispielsweise durch den Anstieg des Meeresspiegels verursacht, mit rund vier Euro beziffert. Kühl gerechnet folgt daher: Es wäre 30-mal billiger, sich an den ohnehin unvermeidbaren Klimawandel anzupassen, als zu versuchen, die globale Erwärmung durch viel zu teure Aufwendungen für regenerative Energien um wenige Tage hinauszuzögern.
Kein Wunder also, dass Deutschland mit seiner Energiewende nirgendwo auf der Welt Nachahmer findet. Andere Länder folgen bei der Verringerung ihrer CO2-Emissionen dem deutschen Beispiel nicht - im Gegenteil. Seit 1990 sind die Emissionen in Indien um 198 Prozent gestiegen. China pustet derzeit jedes Jahr 280 Prozent mehr CO2 in die Atmosphäre. Von 2010 bis 2011 stiegen die CO2-Emissionen in China um die Menge des gesamten deutschen Ausstoßes. Der derzeitige Emissionsrückgang durch Ausbau der erneuerbaren Energien, für den Deutschland Hunderte Milliarden Euro ausgibt, entspricht dem Anstieg der chinesischen Emissionen in den folgenden 19 Tagen, nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben.
Rational handelnde Länder wie China und Indien werden erst dann auf erneuerbare Energiequellen setzen, wenn diese billiger sind als fossile Brennstoffe. Statt der massiven Ausschüttung von Subventionszahlungen an überwiegend ineffiziente Öko-Energieanlagen sollte Deutschland lieber in Forschung und Entwicklung investieren, damit grüne Energie endlich bezahlbar wird.
Man stelle sich einmal vor, was deutsche Forscher und Ingenieure mit jenen 100 Milliarden Euro hätten erreichen können, die in ineffiziente Solaranlagen gesteckt wurden. Laut der Internationalen Energieagentur hat Deutschland im Jahr 2011 lediglich 243 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien ausgegeben. Mit den überflüssigen Subventionen für heutige Solaranlagen hätte Deutschland seine Forschungsanstrengungen in diesem Bereich mehr als verhundertfachen können.
Ein Euro, der für technische Innovationen ausgegeben wird, kann langfristige Schäden durch die globale Erwärmung in Höhe von elf Euro verhindern. Die Effizienz im Kampf gegen den Klimawandel ließe sich so um das 500fache steigern. Doch statt bessere und billigere Solaranlagen zu entwickeln, hat Deutschland sein Geld lieber für Solaranlagen der ersten Generation verplempert.
So überraschend es klingt: Viel wirkungsvoller und nachahmenswerter sind die Anstrengungen der Vereinigten Staaten beim Klimaschutz. Die CO2-Emissionen in den USA sind im vorigen Jahr auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen, sie liegen 14 Prozent unter den Höchststand im Jahr 2007 - und das ohne massiven Ausbau von Wind- und Sonnenenergie.
Der Grund liegt in einem beispiellosen Wechsel hin zu einer Energieerzeugung durch Erdgas, dessen Verbrennung 45 Prozent weniger CO2 freisetzt als die Verbrennung von Steinkohle. Bis 2007 erzeugten die USA rund die Hälfte ihrer Energie aus Kohle und ungefähr 22 Prozent aus Gas. Seither hat sich das Verhältnis dramatisch verändert. Im April vorigen Jahres war der Anteil der Kohle an der Energieerzeugung auf nur noch 32 Prozent gesunken.
Der rasante Wechsel von Kohle zu Erdgas ist die Frucht von drei Jahrzehnten technologischer Innovation, durch welche die Erschließung bedeutender Vorkommen von vorher unzugänglichem Schiefergas mittels Fracking möglich wurde. Trotz berechtigter Sicherheitsbedenken kann man den überwältigenden Nutzen für den Klimaschutz kaum überbieten. Und durch das Fracking sind die US-Gaspreise um 75 Prozent gefallen.
Der Rückgang bei den CO2-Emissionen der USA erscheint sogar noch eindrucksvoller, wenn man die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Zahl der US-Bürger um 57 Millionen zugenommen. Pro Kopf ist der CO2-Ausstoß folglich sogar um 20 Prozent gefallen, er liegt heute auf dem niedrigsten Stand seit Präsident Eisenhowers Amtsende im Jahr 1961.
Der Energieexperte David Victor von der University of California in San Diego hat ausgerechnet, dass der Umstieg von Kohle auf Erdgas in den USA zu einem Rückgang der CO2-Emissionen um 400 bis 500 Millionen Tonnen pro Jahr geführt hat. Dies ist eine doppelt so große CO2-Reduktion wie durch das Kyoto-Protokoll und die EU-Klimapolitik zusammen.
Der Statistiker Bjørn Lomborg, 48, ist Direktor des Copenhagen Consensus Center, eines Instituts, das gemeinsam mit Ökonomen und Nobelpreisträgern Strategien für effektive Entwicklungshilfe erarbeitet. Der Däne ist außerordentlicher Professor an der Copenhagen Business School und publiziert überwiegend zu Umwelt- und Klimathemen. Er schrieb Bestseller wie "Apocalypse No!" oder "Cool it!".
Alle erneuerbaren Energien werden den Temperaturanstieg nur um fünf Tage hinauszögern.
Im
Spiegel 12/2013
Bundespräsident Gauck warnte am 05.06.2012 vor einer Fehlsteuerung der Energiewende und davor, die Energiewende mit planwirtschaftlichen Verordnungen und einem Übermaß an Subventionen erzwingen zu wollen.
Was er damit meinte, hat er aus eigener Anschauung in der DDR erlebt. Dort war es bekanntlich üblich, Grundnahrungsmittel zu Marktpreisen aufzukaufen, um sie anschließend hoch subventioniert an die Verbraucher abzugeben. So berichtet Gerhard Schürer, von 1965 bis 1989 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission beim Ministerrat der DDR, im Spiegel 46/1999, dass z.B. die DDR Hühnerhalter ihr Vieh mit subventioniertem billigen Brot fütterten, weil sie für Getreide ein Vielfaches hätten zahlen müssen und dass Kaninchen den Züchtern vom Staat für 60 Mark abgekauft wurden, die sie dann in den HO-Läden geschlachtet und ausgenommen für 15 Mark zurückkaufen konnten.
Warum erwähne ich das? Weil die Solarstromsubventionierung nach dem gleichen System funktioniert.
Natürlich jaulten die „Grün-Sozialistischen-Energiewandler“ sofort reflexartig auf und die SPD Umweltpolitikerin Ute Vogt nannte Gaucks Worte oberflächlich. In der Zeitung „Die Welt“ vom 06.06.2012 sagte sie: „Der Bundespräsident beginnt offenbar, sich in die Umweltpolitik einzuarbeiten. Aber da muss er noch etwas tiefer gehen“. Seine Kritik sei nicht gerechtfertigt: „Ich erkenne dort weder Planwirtschaft noch ein Übermaß an Subventionen“, sagte Vogt.
So, so Frau Vogt. Dann für Sie zum Nachrechnen:
Wer z.B. 2009 Photovoltaikanlagen ans Netz gebracht hat, erhält für 20 Jahre eine Einspeisungsvergütung von 43,01 Cent per kWh, die an der Strombörse für kapp 5 Cent per kWh zu haben war. Natürlich nutzt er den Strom nicht selbst, Nein, er speist ihn zu 100% ins Netz ein, um den Strom für den eigenen Bedarf dann für 23,21 Cent per kWh von konventionellen Energielieferanten zu kaufen, notfalls auch Atomstrom.
Dieses System, das auch für andere erneuerbare Energieformen gilt, meinte der Bundespräsident, als er sich gegen eine Energiewende per Planwirtschaft wandte.
Am 29.05.2012 hat die Solarlobby erneut zugeschlagen und berichten lassen, dass das sommerliche Wetter Deutschland zu Pfingsten zeitweise einen neuen Sonnenstrom-Rekord beschert hat. Photovoltaikanlagen hätten erstmals eine Gesamtleistung von über 20.000 Megawatt geliefert. Das würden Zahlen der Strombörse EEX belegen. "Wir gehen von 22 000 Megawatt aus. Das entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken", sagte der Direktor des Internationalen Wirtschaftsorums Regenerative Energien in Münster, Norbert Allnoch.
Was er nicht sagte, ist, dass den Strom kein Mensch brauchte, weil die Industrie, mit 56 % der größte Stromverbraucher, über Pfingsten kaum Strom abnahm.
Die gleiche Situation gab es auch im sonnenreichen Februar. Damals wurde der nicht benötigte Solarstrom zu Schleuderpreisen von 60 bis 70 Euro/Megawattstunde an Frankreich verhökert, der hier nach den Sätzen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes mit 250 bis 300 Euro subventioniert wird.
Es fehlen schlichtweg Stromspeicher für die Überschussproduktion, die angezapft werden können, wenn der Wind nicht weht bzw. die Sonne nicht scheint. In den Fällen sollen Gas- oder Kohlekraftwerke in die Bresche springen, damit das Licht nicht ausgeht oder die Maschinen stehen bleiben.
Die gibt es aber nicht in ausreichender Zahl und weil die zuküntig im Schnitt bis zu 40 % weniger als heute betrieben werden, verspüren die Versorger wenig Lust, in neue Anlagen zu investieren. Sie verlangen staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe, die natürlich die Stromkunden aufbringen müssen.
Zusätzlich tragen sie die Förderkosten für Photovoltaikanlagen per Umlage über den Strompreis - zuletzt fielen bereits mehr als sieben Milliarden Euro pro Jahr nur für die Solarförderung an. Der bei der Installation der Anlage gültige Fördersatz wird über 20 Jahre garantiert - so dass die bislang angefallene Zahlungsverpflichtung der Verbraucher für diesen Zeitraum bei über 100 Milliarden Euro liegt, obwohl diese Technologie in Deutschland auf absehbare Zeit keinen durchgängigen und der Summe angemessenen Beitrag zur Energieversorgung leisten wird.
Fazit:
Es fehlen Stromtrassen (Kosten: 20 Mrd.) und konventionelle Kraftwerke zur Versorgungs- sicherheit, die zusätzliche Milliarden kosten würden. Dafür stehen funktionsfähige Kernkraftwerke still, deren Abriss Milliarden kostet und eine für Deutschland nicht effiziente Solarstromerzeugung verschlingt weitere Milliarden, obwohl sie nur zu 3 % zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien beiträgt. Das muss die Betreiber der Anlagen aber nicht kratzen: Sie kriegen auch 22 cent/kwh, die an der Strombörse in Leipzig z.Zt. mit 4,2 cent/kwh gehandelt wird, wenn die Sonne nicht scheint.
Das Ganze ist wirtschaftlicher Irrsinn und sicherheitstechnischer Aktionismus, um eine grün-sozialistische Ideologie zu befriedigen. Und weil der Industriestrompreis moderat bleiben soll, zahlt im Wesentlichen "Otto-Normalstrom-Verbraucher", dem Kaufkraft für eine dringend notwendige Binnennachfrage zur Konjunkturstärkung in Milliardenhöhe entzogen wird, für den "Planwirtschaftlichen-Solar-Wahnsinn"
Quelle: "Welt"online 29.05.12/Focus 20/12
Nachtrag 05.06. 2012:
Auch der Bundespräsident hat heute den wirtschaftlichen Irrsinn der Solarförderung angeprangert und - natürlich auf präsidiale Art - gemahnt, dass die Energiewende nicht mit planwirtschaftlichen Verordnungen und überzogenen Subventionen gelingen werde.
Griechenland ist nicht weit weg. In deutschen Kommunen werden täglich 130 Mrd. Euro Schulden mit neuen Schulden bezahlt. Allein die Städte in NRW haben 57 Mrd. Euro Schulden, davon 22 Mrd. Euro Kassenkredite, und rechnet man die Schulden des Landes hinzu, sind es 232 Mrd. Euro. Die Stadt Essen mit 570.000 Einwohnern erstickt z.B. in 3,2 Mrd. Euro Schulden. und sie wäre auch in 1000 Jahren noch nicht schuldenfrei, wenn es ihr gelänge, jedes Jahr 10 Mio. Euro Schulden zurückzuzahlen.
Quelle: ZDFzoom: Der ganze Beitrag hier:
Versenkt, verbaut, vergraben – Pleitegeier über Rhein und Ruhr.
In Deutschland existiert ein ganzer Wirtschaftszweig, der Dauerarbeitslosigkeit und Armut verwaltet. Um die Bundesagentur für Arbeit hat sich ein Kreis von sogenannten Bildungsträgern gebildet, der sich in Fördernischen eingerichtet hat und Dauerarbeitslose in den Arbeitsmarkt integrieren soll - hier winken Milliardengeschäfte, finanziert aus Steuermitteln. 3sat hat in einer Sendung die Hintergründe beleuchtet. Ich werde in loser Folge Inhalte in kurzer Form unter "Wussten Sie..." darstellen. Wer an der ganzen Sendung interessiert ist, findet sie hier:
Material: 3sat – Die Hartz-Maschine