Corona und die Wissenschaft
Ungeklärter Ursprung von Covid-19
Neue E-Mails zwischen Anthony Fauci und seinen Kollegen (darunter Christian Drosten) zeigen: Die Labortheorie war nie eine Verschwörungstheorie, sondern gehörte zum normalen wissenschaftlichen Verfahren. Aus dem Weg geräumt wurde sie auf Druck von Forschern. Ausgeräumt ist sie damit nicht.
Christian Drosten und die Labortheorie -
Desinformationsvorwurf legitim, aber keine
„gezielte Täuschung“ (Ciceo+)
VON DANIEL GRÄBER am 7. Dezember 2022
Von Philipp Matthei, 04.12.2022
Woher kommt das Virus? Ein jetzt veröffentlichter E-Mail-Verkehr von Top-Wissenschaftlern wie Christian Drosten zeigt, wie umstritten die Theorie über den Ursprung des Virus zu Beginn der Pandemie war - und wie die „Laborthese“ plötzlich verdrängt wurde.
Labor oder nicht Labor?
Der öffentlich gewordene Mail-Verkehr zwischen Virologen – unter anderem Christian Drosten – legt nahe, dass die wahrscheinliche These des Corona-Ursprungs aus dem Labor in Wuhan diskreditiert werden sollte.
Corona-Ursprung
„Das ist schon ein sehr, sehr seltsamer
Zufall“ (WELT+)
Von Leonhard Landes 30.06.2022
Hat ein Laborunfall in Wuhan die Corona-Pandemie ausgelöst? Der Genetik-Professor Günter Theißen hält das für möglich. Im WELT-Interview erklärt er, warum er die
Gegenargumente von Virologen wie Christian Drosten schwach findet – und weshalb er mit brisanten Enthüllungen rechnet.
Covid aus dem Labor?
Wie die NGO „EcoHealth“ an den Viren-Experimenten in Wuhan beteiligt war (TE)
Von Sebastian Thormann 2. Juni 2022
Die NGO EcoHealth steht im Zentrum der Befürchtungen eines Laborursprungs von Covid-19. Ausgerechnet ihr Chef Peter Daszak gehörte zur WHO-Mission in Wuhan. Eine investigative Recherche von „Vanity Fair“ beleuchtet die fragwürdige Rolle der Organisation.
Vor mehr als zwei Jahren veränderte der Ausbruch von Covid-19 das Leben von Milliarden von Menschen auf dem Planeten, Millionen Menschen starben an dem Virus – ganze Nationen litten unter teils drakonischen Lockdowns. Und der Ursprung der Krankheit ist bis heute nicht abschließend geklärt, auch wenn immer mehr Indizien für einen Laborunfall als Ursache auftauchen. Das amerikanische Magazin Vanity Fair veröffentlichte vor einigen Wochen interne Dokumente der NGO namens „EcoHealth Alliance“, die im Zentrum der Kontroverse rund um die Befürchtungen eines Laborursprungs von Covid-19 steht. Aus dem Bericht des Magazins gehen beunruhigende Fakten hervor.
Hintergrund ist, dass EcoHealth seit Jahren Forschung rund um Coronaviren in Fledermäusen im Wuhaner Institut für Virologie in Zentralchina finanziert, wiederrum mithilfe von Fördermitteln der amerikanischen Regierung. Die hatte allerdings 2014 einen Stopp der sogenannten Gain-of-Function-Forschung vorgeschrieben, also solchen Experimenten, die Viren manipulieren und gefährlicher machen. Dementsprechend beunruhigt waren daher Experten der National Institues of Health, als sie einen Bericht von EcoHealth über die laufende Forschung im WIV erhielten.
Ursprung des Coronavirus
Sieg für Drosten vor Gericht: Physikprofessor darf ihm keine gezielte
Täuschung vorwerfen (Focus)
Freitag, 20.05.2022
Nanowissenschaftler Roland Wiesendanger glaubt nicht an einen natürlichen Ursprung des Coronavirus. In einem Interview kritisierte er deswegen den Charité-Virologen
Christian Drosten heftig. Zu heftig, wie das Landgericht Hamburg nun entschied: Wiesendanger darf Drosten keine Täuschung der Öffentlichkeit vorwerfen.
Drosten-Antrag gegen Wiesendanger nur bedingt stattgegeben Cicero)
Einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung, den der Virologe Christian Drosten vor dem Hamburger Landgericht gegen den
Physiker Roland Wiesendanger gestellt hat, wurde nur teilweise stattgegeben. „Cicero“ war an dem Verfahren nicht beteiligt. Dennoch wurde die Entscheidung von Teilen der Medien auch als „Teilerfolg“
gegen „Cicero“ gewertet. Tatsächlich behält sich die Redaktion vor, ein vorübergehend offline gestelltes Interview mit Wiesendanger wieder ganz oder teilweise zu veröffentlichen.
Drosten konnte nur einen Teilerfolg erzielen. Wiesendanger darf nicht mehr wiederholen, Drosten habe die Öffentlichkeit über den Ursprung des Virus „gezielt getäuscht“; für eine „gezielte, also
vorsätzliche Täuschung der Öffentlichkeit“ fehle letztlich der Beleg.
Keinen Erfolg hatte Drosten in zahlreichen anderen Punkten; so bleibt bestehen, dass die Anhänger der Laborthese ihren Gegnern den Vorwurf der „Verschwörungstheorie“ machten, um damit jede Kritik zu
diskreditieren. Auch Drosten hat diesen Begriff eingesetzt, um Wiesendangers Position herabzusetzen. Wiesendangers Formulierungen, Drosten würde „Unwahrheiten“ verbreiten und eine
„Desinformationskampagne“ fahren, hielten die Hamburger Richter erklärtermaßen für zulässig: Diese Aussagen seien ein bloßer „Gegenschlag“, nachdem Drosten gemeinsam mit anderen Forschern und
Anhängern der „Fledermaustheorie“ ein Statement veröffentlicht hatte, in dem ähnlich abwertende Formulierungen über die Gegenseite zu finden waren – wie etwa der Begriff der „Verschwörungstheorie“.
Dieser im Fachblatt Lancet veröffentlichte Text widersprach der von Wiesendanger verbreiteten Laborthese, nach der das Coronavirus in einem chinesischen Labor gezüchtet worden sein könnte, und
Drosten hatte sich dieser Aussage angeschlossen. Auf harte Angriffe darf also hart zurückgeschossen werden.
Neue Studien zeigen, dass das Virus in Proben vom Januar 2020 an mehreren Orten des Marktes vorhanden war. Die ersten bekannten Covid-19-Patienten arbeiteten dort oder kauften auf dem Markt ein.
Jane Qiu hatte exklusiven Zugang zu den Virenlabors in Wuhan. Mit anderen Journalisten will sie nicht zusammenarbeiten, und Verfechter
der Labor-These vergleicht sie mit Holocaust-Leugnern. Einblicke in eine zunehmend schrille Debatte.
Ist das neue Coronavirus Ende 2019 in Wuhan auf natürlichem Weg auf den Menschen übergesprungen, so wie das zuvor bei fast allen Viren der Fall war? Oder ist Sars-CoV-2, auf welchem Weg auch immer,
aus einem Labor entwichen, beispielsweise aus dem Institut für Virologie in Wuhan? Die Frage treibt Forscher und Autoren seit mehr als zwei Jahren um. Dabei bilden die beiden Lager keine jeweils
abgeschlossene Blase. Vielmehr bekämpfen sie sich gegenseitig, zum Beispiel beim Kurznachrichtendienst Twitter, wo zuweilen unzimperlich ausgeteilt wird. Doch der Reihe nach....
Gain-of-function-Forschung -
Wissenschaftler fordern Stopp gefährlicher Experimente mit Viren (Cicero)
Ob die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Virenlabor hatte, bleibt nebulös. Virologen wie Christian Drosten hatten das bis vor kurzem vehement abgestritten. Fest steht allerdings, dass in Wuhan gefährliche Gen-Experimente mit Krankheitserregern gemacht wurden. Internationale Wissenschaftler fordern nun einen weltweiten Stopp dieser hochriskanten „Gain-of-function“-Forschung. Wir dokumentieren ihren Aufruf.
VON CICERO-REDAKTION am 23. Februar 2022
In Anlehnung an die Göttinger Erklärung von 1957, in der führende Naturwissenschaftler vor den Gefahren der nuklearen Bewaffnung warnten, haben Forscher aus Deutschland, den USA und anderen Ländern eine eindringliche Warnung vor biotechnologischen Experimenten mit pandemiefähigen Viren unterzeichnet. Sie unterstützen damit den Hamburger Physikprofessor Roland Wiesendanger, der die deutsche Öffentlichkeit vor den Gefahren der sogenannten „Gain-of-function“-Forschung gewarnt hat, aber bislang meist als Einzelkämpfer und Querulant abgetan wurde. Wiesendanger hat den internationalen Aufruf initiiert und organisiert.
zur weltweiten Beendigung der hoch risikoreichen „Gain-of-function“-Forschung an Krankheitserregern mit weltweitem Pandemie-Potential...
Drosten: Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.
Wissenschaftler um Roland Wiesendanger
Hamburger Erklärung: Gain-of-Function-Forschung könnte „für einen substantiellen Anteil der Weltbevölkerung tödlich enden“
Bizarre Defensive
Drosten räumt erstmals gefährliche
Experimente ein – war Impfstrategie grundfalsch?
Gain-of-Function-Forschung
Drosten hat „gefährliche“ Experimente unterstützt
Ursprung des Coronavirus:
Hat der Mensch die Furin-Spaltstelle von Sars-CoV-2 gebastelt? (NZZ)
Furin-Spaltstellen gibt es in körpereigenen Proteinen ebenso wie in diversen Viren. Diejenige von Sars-CoV-2 wurde noch nicht in
der Natur gefunden. Heißt das nun, dass der Mensch diese Stelle gebastelt hat?
Von Stephanie Lahrtz 18.02.2022, 07.00 Uhr
Laborunfall oder Naturereignis? Auch zwei Jahre nach Pandemiebeginn rätseln wir darüber, ob kriminelle oder «nur» tölpelhafte Forscher am Werk waren. Oder ob die
Corona-Pandemie ein für uns fataler biologischer Zufall war. Jüngst geriet ein ganz kleiner Abschnitt in einem der Proteine von Sars-CoV-2 erneut in den Fokus der Debatte, die sogenannte «furin
cleavage site», auf Deutsch Furin-Spaltstelle. Diese ominöse Stelle wird interessanterweise sowohl von den Anhängern der Labor-Hypothese als auch von den Wissenschaftern, die eine Zoonose für den
wahrscheinlichen Ursprung der Pandemie halten, als Beweismittel für ihre Sicht der Dinge angeführt.
Furin-Spaltstellen bieten Viren einen enormen Vorteil
Um besser einschätzen zu können, was diese Furin-Spaltstelle von Sars-CoV-2 wirklich verrät, muss man wissen, was das überhaupt ist....
>>> Zum Artikel
Laborunfall Wuhan
Der Physiker Roland Wiesendanger wirft Christian Drosten „Vertuschung“ der Herkunft des Corona-Virus vor. Die Gain-of-Function-Forschung, durch die es möglicherweise entstand, sei hoch gefährlich und müsse beendet werden, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.
Ursprung des Coronavirus - Drosten rudert zurück: Gefährliche Experimente in Wuhan (Cicero)
Dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor stammen könnte, bezeichnete Christian Drosten zu Beginn der Pandemie noch als Verschwörungstheorie. Jetzt räumt der Berliner Starvirologe ein: „Es wurden in Wuhan durchaus Sachen gemacht, die man als gefährlich bezeichnen könnte.“
VON DANIEL GRÄBER am 9. Februar 2022
In einem Interview spricht Christian Drosten über eine wegweisende Telefonkonferenz zu Beginn der Pandemie. Führende Virologen haben
damals ihre Einschätzung zur Labor-These fundamental geändert. Der Gastgeber der Videoschaltung hat jene dramatischen Tage in einem Buch geschildert.
Zur Telefonkonferenz eingeladen worden war Drosten von Jeremy Farrar. In den Tagen und Wochen nach dem Ausbruch von Sars-CoV-2, im Januar 2020, sei er in grosser Sorge gewesen, schreibt Farrar in
seinem Buch. Er habe Dinge getan, die er sonst nie getan habe: Er habe sich ein Wegwerf-Handy angeschafft, habe an klandestinen Treffen teilgenommen und schwierige – nicht näher bezeichnete –
Geheimnisse für sich behalten. Er habe sich eine verheerende Gesundheitskatastrophe ausgemalt, die Bio-Terrorismus gleichkomme. Er erinnere sich, wie er eines Tages mit seiner Frau in der Küche
gesessen und zu ihr gesagt habe: «Es könnte ein künstlich hergestelltes Virus sein, oder es könnte ein Laborunfall gewesen sein.» Als er das laut ausgesprochen habe, habe sich das angehört wie der
Einschlag einer Bombe.
In dieser von Panik erfüllten Stimmung berief Farrar für Samstagabend, 1. Februar 2020, 19 Uhr (GMT), die inzwischen bekannte Telefonkonferenz ein. Im Vorfeld hatten die Virologen ihm gegenüber die
Möglichkeit eines Laborunfalls mit bis zu 80 Prozent beziffert. Farrar selber ging laut eigenen Angaben von einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent aus.
Etwas mehr als zwei Wochen nach der Videoschaltung, am 17. Februar 2020, wurde in «Lancet» der Beitrag veröffentlicht, in dem ein möglicher Laborunfall als Verschwörungstheorie bezeichnet
wurde.
Wie es zu dieser Kehrtwende gekommen ist, soll die Auswertung des E-Mail-Verkehrs zeigen, den die Teilnehmer an den Tagen vor und nach der Telefonkonferenz gepflegt haben.
Noch einmal: Stammt das Coronavirus aus dem Labor? -
„Herr Drosten hat Politik und Medien in die Irre geführt“ (Cicero)
Sehr vieles spricht dafür, dass das Virus Sars-CoV-2 in einem Labor entstanden ist. Dennoch wurde diese These von führenden Virologen als Verschwörungstheorie abgetan. Doch geleakte E-Mails des amerikanischen Chef-Immunologen Anthony Fauci zeigen, dass die Laborherkunft gezielt vertuscht werden sollte. An dieser Vertuschungsaktion waren internationale Experten beteiligt - darunter auch Christian Drosten.
INTERVIEW MIT ROLAND WIESENDANGER am 2. Februar 2022
Auszüge:
... Welches Motiv könnten die Virologen für eine solche Vertuschungsaktion gehabt haben?
Anthony Fauci hat über zehn Jahre hinweg die hochrisikoreiche Gain-of-function-Forschung nicht nur verbal, sondern auch mit Riesensummen amerikanischer Steuergelder gefördert. Gain-of-function meint biotechnologische Manipulationen an Viren, die dadurch für den Menschen gefährlicher oder leichter übertragbar werden. Diese Experimente sind seit Jahren umstritten, denn sie beinhalten das Risiko einer weltweiten Pandemie. Die US-Regierung hatte für die Gain-of-function-Forschung unter Präsident Barack Obama deshalb einen Förderstopp verhängt. Fauci hat dieses Moratorium aber untergraben und entsprechende Projekte nach Wuhan verlagert und weiter gefördert. Er hat einen der größten Forschungsetats der Welt. Die finanzielle Abhängigkeit ist für Virologen, die in den USA forschen, enorm groß.
.... Sie meinen, dass Herr Drosten und die anderen Virologen nicht zugeben wollen, dass sie sich damals geirrt haben, und deshalb den Laborursprung der Corona-Pandemie vertuschen?
Wenn klar wäre, dass Sars-CoV-2 aus dem Labor stammt, dann wäre das für die Virologie gleichzusetzen mit Ereignissen wie Hiroshima, Tschernobyl oder Fukushima. Es würden dann dieselben Diskussionen geführt wie nach den Atombombenabwürfen und schweren Reaktorunfällen. Das fürchtet man natürlich in der Virologie und will deshalb alles tun, damit diese Vermutung, dieses Verdachtsmoment aus der Welt geschafft wird. Das ist der Hintergrund. Und das sage nicht nur ich. Das sagen alle Wissenschaftler, die das Ganze im Detail verfolgt haben.
Ein weiteres Interview mit Roland Wiesendanger in der NZZ:
Ist Sars-CoV-2 aus einem Labor in Wuhan entwichen? Verschiedene E-Mails, die kürzlich in den USA offengelegt wurden, werfen ein neues Licht auf die Debatte um den Ursprung der Pandemie. Der Hamburger Physikprofessor Roland Wiesendanger ist überzeugt, dass das Rätsel mit der Freigabe von zwei weiteren Dokumenten gelöst werden könnte.
Drosten reagiert empört auf Vertuschungsvorwurf (Cicero)
Ein Cicero-Interview mit dem Nanowissenschaftler Roland Wiesendanger hat heftige Reaktionen ausgelöst. Denn Wiesendanger wirft dem Virologen Christian Drosten vor, die mutmaßliche Laborherkunft des Coronavirus vertuschen zu wollen. Drosten schoss scharf zurück. Doch wichtige Fragen bleiben offen.
Ursprung des Coronavirus-Drosten rudert zurück: Gefährliche Experimente in Wuhan (Cicero)
Dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor stammen könnte, bezeichnete Christian Drosten zu Beginn der Pandemie noch als Verschwörungstheorie. Jetzt räumt der
Berliner Starvirologe ein: „Es wurden in Wuhan durchaus Sachen gemacht, die man als gefährlich bezeichnen könnte.“
siehe auch: Weitere Studie erhärtet Laborunfall-Verdacht (ntv-de) v.29.05.2021
Man kann so ein Virus im Labor erzeugen (ntv.de) v.06.03.2021